Die Industriepolitik, die Folgen der Corona-Pandemie und die Zukunft der Industrie in der Region standen im Mittelpunkt des 2. Industriegipfels Ennepe/Ruhr. Über 200 Teilnehmer*innen verfolgten am 3. Februar 2021 die digitale Veranstaltung.
Rund um die Themen „Forschung und Innovation“, „Energie, Umwelt, Klimaschutz“ sowie die „Industriepolitik“ haben SIHK-Präsident Ralf Stoffels, Wilfried Neuhaus-Galladé, Präsident der IHK Mittleres Ruhrgebiet, und Olaf Schade, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, sowie Moritz Neuhaus-Galladé, J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG, Witten, Rüdiger und Lea Jung, Jung GmbH & Co. KG, Halver-Carthausen, und Lutz Stoffels, BIW Isolierstoffe GmbH, Ennepetal, mit Moderator Tom Hegermann diskutiert. Wissenschaftlich unterstützt wurden sie dabei von Hanno Kempermann von IW Consult.
Grußbotschaft von Ursula von der Leyen
Die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr zu einem Ausnahmezustand geführt und prägte somit auch den Gipfel. In ihrer Videobotschaft lobte EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen die Unternehmen für ihre "Widerstandsfähigkeit" während dieser schwierigen Zeit. Gleichzeitig machte sie aber auch deutlich, dass es nach Corona keine Rückkehr zur "alten Wirtschaft" geben könne. Trotz Corona dürften wichtige Themen, wie der Klimaschutz nicht vernachlässigt werden. Daher nahm die Kommissionspräsidentin die Unternehmen auch in die Pflicht: Im Rahmen des "Green Deal" hat die EU entschieden, dass Europa bis zum Jahr 2050 der erste klimaneutrale Kontinent sein wird. Die EU-Präsidentin misst der Wasserstoffwirtschaft auf dem Weg dahin eine "enorme Bedeutung" bei.
Klima- & Umweltvorgaben mehr Chance als Risiko
Bei einer digitalen Umfrage unter den Teilnehmern des Gipfels gaben 72 % der Befragten an, dass sie in den klima- und umweltpolitischen Vorgaben der Politik eher Chancen als Risiken für die Unternehmensentwicklung sehen.
Grußbotschaft von Dr. Andreas Pinkwart
Auch Professor Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, beteiligte sich mit einer Video-Botschaft am Gipfel. Hanno Kempermann von der "Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH" präsentierte Thesen und Statistiken aus den Regionen Mittleres Ruhrgebiet und Südwestfalen, um Empfehlungen für Politik und die Industrieunternehmen abzuleiten.
Familienunternehmer*innen diskutieren über Innovation, Forschung, Klima, Energie und Industriepolitik
Drei Familienunternehmer*innen und ihre jeweiligen Nachfolger diskutierten beim Industriegipfel zu den Themen Innovation und Forschung, Nachhaltigkeit, Klima und Energie sowie Industriepolitik. Wilfried und Moritz Neuhaus-Galladé vom Wittener Maschinenbauunternehmen J.D. Neuhaus, Rüdiger und Lea Jung vom gleichnamigen Federnproduzenten aus Halver, sowie Ralf und Lutz Stoffels vom Ennepetaler Chemieunternehmen BIW Isolierstoffe berichteten über Erfahrungen aus den eigenen Unternehmen und diskutierten auch über das eigene Unternehmen hinaus relevante Lösungen für die Zukunft.
Fazit des Industriegipfels
Olaf Schade, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises fasste am Ende des Gipfels zusammen: „Der 2. Industriegipfel führt vor Augen, dass die Industrie als wirtschaftliches Zugpferd im Ennepe-Ruhr-Kreis vor großen Herausforderungen steht. Dies betrifft vor allem die klima- und umweltpolitische Gestaltung. Aber auch die digitalen Netze müssen weiter ausgebaut und gute Voraussetzungen für Ausbildung geschaffen werden. Das kann nur im Schulterschluss mit Politik und Verbänden geschehen.“
Aufzeichnung des Industriegipfels Ennepe/Ruhr 2021
An den gemeinsam von der Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr GmbH (EN-Agentur), der IHK Mittleres Ruhrgebiet und SIHK zu Hagen organisierten 2. Industrie-Gipfel Ennepe/Ruhr soll in einigen Monaten mit einer weiteren Kooperationsveranstaltung angeknüpft werden. Da waren sich die Initiatoren einig.