In Nordrhein-Westfalen gibt es allein sieben Fußballvereine, die in der 1. Bundesliga spielen. Sie stehen einerseits im öffentlichen Fokus von Fans und Medien, die in erster Linie an ihren sportlichen Leistungen interessiert sind. Andererseits stecken hinter den Vereinen Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter, Sponsoren und Aktionäre unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung tragen. Welche Bedeutung diese im Profifußball einnimmt, hat CSR Ruhr während der Diskussionsrunde „Wirtschaftsfaktor Fußball: Global Player mit regionaler Verantwortung“ am 15. Januar 2020 im Deutschen Fußballmuseum erörtert.
Die EN-Agentur und die weiteren Projektpartner des CSR-Kompetenzzentrums Ruhr unterstützen Unternehmen bei der systematischen Einführung und Umsetzung von Corporate Social Responsibility (CSR), also von unternehmerischer Gesellschaftsverantwortung. Dieser verschreiben sich auch die Fußballvereine der Region, die nicht nur Sportclub, sondern auch Unternehmen und Arbeitgeber sind. Welche Position CSR in dieser Branche zwischen Milliardengeschäft und regionaler Verwurzelung einnimmt, hat CSR Ruhr mit hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft am 15. Januar 2020 im Deutschen Fußballmuseum diskutiert.
Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschaftsministerium, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort: „Auch Fußballvereine brauchen – wie Unternehmen anderer Branchen – eine verantwortungsvolle Führung. Dazu gehören strategische Weitsicht, soziale Kompetenz, Mut zu Entscheidungen und ein respektvoller Umgang mit den Mitarbeitern auf allen Ebenen. Das haben inzwischen viele Fußballvereine erkannt und dieses Engagement verdient Anerkennung.“
Zum Einstieg in die Podiumsdiskussion gab Daniel Lörcher von Borussia Dortmund einen Input zu seinem CSR-Engagement, um im Anschluss mit Matthias Mühlen (Leiter CSR, VfL Bochum), Jonathan Przybylski (Referent Nachhaltigkeit, Vonovia SE), Sylvia Schenk (Leiterin der Arbeitsgruppe Sport, Transparency International Deutschland) und Christoph Dammermann auf dem Podium zu diskutieren.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion zeichnete Staatssekretär Christoph Dammermann gemeinsam mit CSR Ruhr die sieben ersten CSR Botschafter des Kompetenzzentrums aus Dortmund, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und Mülheim aus.
„Fußball stiftet Identität. Ohne Fußball kann man Dortmund gar nicht denken. Darin liegt große Verantwortung für das unternehmerische Handeln sowohl nach innen, den eigenen Mitarbeitern gegenüber, als auch nach außen, der Öffentlichkeit gegenüber. Alles, was der BVB als Sportclub und Unternehmen tut, hat Einfluss auf die Gesellschaft“, sagt Detlev Lachmann (SIC – Social Innovation Center, Wirtschaftsförderung Dortmund).
„Gerade für Fußballclubs im Ruhrgebiet mit ihrer Verankerung in ihrem Umfeld bedeutet regionale Verantwortung insbesondere auch Einsatz für gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine offene Gesellschaft“, fügt Peter Kromminga (Geschäftsführender Vorstand, UPJ) hinzu.
© Bildnachweis: Dr. Arne Elias, Wirtschaftsförderung Stadt Dortmund, 2020.